
ES14 * REPORT
Die Digitaluhr sprang auf „14:01“ als unser Bus den Neuroder Platz auf Schwerin verließ. Nicht nur die Sonne lachte, sondern auch alle 29 Insassen des Reisebusses, die sich heute Mittag auf den Weg zum Düsseldorfer Flughafen machten. Als nach 15 Minuten Beladezeit das Gepäck verstaut war – und es gab viel zu verstauen -, eigentlich viel mehr als ein Reisender für 4 Tage Barcelona benötigt, startete unser Unternehmen „ES14“. „Endlich“, wird der Eine oder Andere gedacht haben, ich auf jeden Fall.
Wir haben lange darüber gesprochen. Im Frühjahr gab es ja sogar noch keinen Ausrichter für den EuropaShield 2014. Vom IKF war gar die Botschaft zu hören: „Wenn es keinen Ausrichter gibt“, könnte der Shield auch im nächsten Jahr ausfallen“. Ich kann mich gut an unsere Krisensitzung erinnern, bei der wir als Schweriner KC beschlossen, uns für den Fall beim IKF für die Ausrichtung zu bewerben, falls kein anderer Verband sich bewerben würde. Unsere Bewerbung wurde mit großer Achtung beim IKF registriert, denn er garantierte ja auf jeden Fall die Durchführung dieses zweitwichtigsten Korfballturniers für Vereinsmannschaften auf dem europäischen Kontinent. Froh waren wir alle, als dann die Botschaft durchsickerte, ein weiterer Verband hätte sich beworben. Zunächst war von Portugal die Rede – wir sahen uns schon auf dem Weg in den warmen Süden- als vom IKF korrigiert wurde: „Sorry, it was a mistake. Catalunya will host the event.“ Katalonien wird ausrichten – Halleluja! Barcelona kann im Januar auch sonnig sein. In Warschau 2011 und Budapest 2013 lag immer Schnee und es war sehr kalt. Wir waren nicht nur „erlöst“ von der Ausrichtung, sondern hatten auch „warmes Spanien“ im Visier. Im Laufe des Sommers plätschert dann eine Vorbereitung für diese Veranstaltung so vor sich hin, denn richtig viel passiert ja nicht. Spannend wird es dann erst wieder im Herbst, wenn es darum geht, Flüge und Hotel zu buchen, nachdem dann der Trainer das Team benannt hat. Das sollte parallel mit Informationen seitens des Veranstalters passieren, denn man kann ja keinen Flug buchen, wenn der Turnierzeitplan nicht bekannt ist. Ziemlich hektische Zeit, vor Allem, wenn die notwendigen Infos vom IKF und vom LOC nicht pünktlich kommen. Und hektisch wird’s dann auch in den letzten vier Wochen in Bezug auf den Transportplan. Die Änderungen unseres Zeitplanes war ja auf dieser Seite in den letzten Wochen und Tagen nachzuvollziehen. Die letzte Version 5 des Transportplanes errichte uns heute Morgen um 6:45. Wir saßen jedenfalls pünktlich im Bus, waren auf dem Weg zum Flughafen und hatten auf einmal alle Last hinter uns gelassen, die uns in den letzten Tagen auferlegt war. Als routinierte „IKF-Europafahrer“ waren wir ja jetzt „eingespielt“, denn Treffpunkt am Airport, Vervollständigung durch Anna und Ina, Koffer aufgeben, Sicherheitscheck und Boarden klappte wie am „Schnürchen“. Selbst das Aufgeben des Sperrgepäcks ging reibungslos. Oft haben wir Sondergebühren zahlen müssen, aber heute in Düsseldorf? Nicht die Spur. Entweder lag es an der angenehmen Erscheinung von Björn, Julian und mir, als wir der „Kofferdame“ von Lufthansa unsere Massagebank (die immer Sonderkosten verursacht) und unsere Vereinstrommel zum einchecken überreichten, oder es war die Unwissenheit der Dame bei den Abmessungen des Sperrgepäcks – wir zahlten keinen Cent drauf. Glück gehabt. Während ich dies schreibe, sitzen wir im Airbus A 320-200, fast voll belegt, im Flug LH 3304 auf dem Weg von Düsseldorf nach Barcelona. Alle sind entspannt, selbst Ella und Phil, die ihre heute ihre erste Flugreise bestreiten (ich musste dafür 25 Jahre alt werden) verlief alles prima. In über 10 km Höhe über den Wolken das Orange der Sonne zu sehen und den Blick über den Himmel schweifen zu lassen, ist relaxend. Der Druck auf das Team ist noch nicht da. Er kommt aber sicher. Der Trainer hat in der Presse schon mal unser Ziel dieses Turniers ins Auge gefasst. Auf uns warten in Vilanova sieben europäische Korfball-Teams. Sie sind alle gut. Alle wollen gewinnen. Nur wissen sie dies nicht: „In diesem Jahr kommt das Brett auf den Berg“.
Quelle: ES14 Teammanager | Autor: Jochen Schittkowski | Veröffentlicht am: 22.01.2014 |