
EC13 * INFO
„Eine Generalprobe geht immer schief“, klar, diese Floskel kann man immer bemühen, wenn es im letzten Testspiel nicht so läuft, wie man vorher gedacht hatte. Viel wichtiger aber sind die Erkenntnisse des Teams aus dieser Niederlage gegen T.O.P. gestern Abend in Vroomshoop/Niederlande.
Die Startbedingungen und die Atmosphäre im Vorfeld unseres letzten Testspiels waren wie immer gut. Unsere niederländischen Freunde hatte im Vorfeld nicht nur auf der TOP Homepage berichtet, wir wurden freundschaftlich begrüßt und in der Halle waren bei diesem Spiel sogar 75 Zuschauer. Vielleicht war auch gestern Abend bei den Spielern aus Vroomshoop ein bisschen Wut im Bauch zu verspüren, denn die Niederlage von SDO/UNI gegen uns vor einer Woche war für das Mutterland des Korfball wenig rühmlich.
Wir hatten drei Ausfälle zu beklagen: Benedikt Edeler konnte studienbedingt erst heute zum Team stossen und fehlte ebenso wie Susanne Alberts, die am Donnerstagabend noch Dienst hatte. Pascal Demuth zog es vor, wegen eines grippalen Infektes lieber eine „Auszeit“ zu nehmen, damit er für die nächste Woche fit ist.
Uns fehlten also zwei starke Rebounder.
Unsere Startaufstellung:
1.Angriff: Schwirtz, Becker, Fuchs, Schulte
1.Verteidigung: Schittkowski, Schlachzig, Heinzel, Schiller
Spielszene TOP : SKC, fĂĽr Schwerin: Becker, Schwirtz, Fuchs
Es fing gut an: 1:0 SKC/Becker, 1:1, 1:2, 2:2 SKC/Heintzel. Da waren fĂĽnf Minuten gespielt. Dann setzten die Spieler TOP zuerst 3 Treffer in Folge bei einem Gegentreffer SKC. Dann folgten noch einmal 5 TOP Treffer in Folge und auf "einmal" stand es 3:10 gegen uns.
Was war passiert?
TOP spielte einen „schnellen Ball“ und kam aufgrund unserer schlechten Verteidigungsleistung immer wieder zu Möglichkeiten, die konsequent umgesetzt wurden. Der Schweriner Korfball Club hatte nach 5 Minuten der ersten Halbzeit den Faden verloren, spielte dadurch unkonzentriert, verlor dabei bei Abspielfehlern viel zu oft den Ball und baute seinen Gegner dadurch unnütz auf. Wenn man dann dazu die mangelhafte Trefferquote „addiert“, liegt man schnell so weit zurück, dass das Spiel sogar oder auch „im Kopf“ verloren wird oder verloren gegeben wird.
Über diese erste Halbzeit war Martin Kamphuis nach Spielende „sprachlos“. Sein Kommentar zur Hälfte eins:
„Wie so oft spielen wir schnell, laufen viel, arbeiten hart und erkämpfen uns dadurch Chance um Chance. Aus diesem Vorteil können wir aber oft die Treffer nicht setzen. So war das heute auch. Wenn wir nächste Woche in Budapest so eine erste Halbzeit spielen, wird es gegen Warschau schwer.“
Dies zu erkennen, war aber dann der SchlĂĽssel zur Besserung. Wir sahen nach der Pause einen anderen SKC auf dem Platz. Die 2. Halbzeit wurde zwar auch verloren, aber nur noch 10:11. Und das ist die positive Erkenntnis aus diesem Testspiel:
Kamphuis:
„Wir haben in der 2. Hälfte ruhiger gespielt, weniger Abspielfehler produziert, die Position Rebound besser gespielt, Hilfspositionen in Ruhe besetzt und zwei Angreifer angreifen lassen. Dadurch haben wir uns wieder viele Chancen erarbeitet. In der Verteidigung haben wir wirklich auch wieder mit Übersicht gespielt. TOP hatte Mühe, sich in der 2. Hälfte Chancen zu erarbeiten und lief oft in die abgelaufene Shot-Clock.
Das ist die positive Erkenntnis aus diesem Spiel.“
Spielszene TOP : SKC, fĂĽr Schwerin: Schiller, Schittkowski
Die Mannschaft wächst immer noch. Wir hatten in Vroomshoop wieder nicht die gewünschte Startmannschaft auf dem Feld.
NatĂĽrlich haben wir verloren, am Ende 15:24, aber dafĂĽr soll ja ein Test dienen: Fehler zu erkennen und dann entscheidend abzustellen.
Dafür haben wir noch 6 Tage Zeit. Morgen findet das Abschlusstraining in Castrop-Rauxel statt und dann geht es am kommenden Mittwoch gegen Megasport Warschau. Lassen wir den gestrigen Test mal „sacken“. Das Team ist stark genug, aus dieser Niederlage zu lernen und ich bin überzeugt, dass dieser Prozess gestern Abend fruchtbar war. Der letzte Biss fehlt noch, aber eine Leistung besteht immer aus vielen kleinen Mosaiksteinchen: gestern fehlten drei Akteure und wir waren zuvor fast 90 Minuten im Auto unterwegs.
Zur Vervollständig der Chronik:
In Halbzeit zwei kamen Lea Witthaus (mit druckfrischem FĂĽhrerschein dekoriert:-)) fĂĽr Ina Heinzel und Annika Weckendrup fĂĽr Anna Schulte.
Die Körbe erzielten:
Schwirtz 4, Schlachzig 3, Schittkowski 3, Fuchs 1, Heinzel 1, Schiller 1, Witthaus 1, Becker 1.
Wir waren um 0.00 zurĂĽck in Castrop-Rauxel.
Übrigens: Die Kürzel T.O.P. im Vereinsnamen unseres Gegners lauten „tot ons plezier“ und bedeuten übersetzt ins Deutsche: „für unsere Freude“. Hat ja gestern Abend aus der Sicht unseres Gegners geklappt.
Quelle: EC13 * S1 | Autor: Jochen Schittkowski | Veröffentlicht am: 11.01.2013 |